Medien
Ziemlich tendenziös
Im wesentlichen prägen 2 Medien die lokale Berichterstattung im Tegernseer Tal. Die Tegernseer Stimme (TS) und die Tegernseer Zeitung. Hier das Impressum der TS:

Schön getarnt als „CTCM 01 Verwaltungs GmbH“ hat bereits im Herbst 2011, der Vorhabenträger des Bebauungsplans Nr. 52, Herr Dr. Andreas Greither, 10% der Anteile der früher als „Lokale Stimme“ bekannten und jetzt als „Recruiting Now“ benannten GmbH erworben. Einziger Gesellschafter der „CTCM 01 Verwaltungs GmbH“ ist Dr. Andreas Greither.
Damit hat der Westerhof-Eigentümer unmittelbaren Einfluss auf die entsprechende mediale Berichterstattung. Die allermeisten Leser ahnen davon jedoch nichts und gehen von einer unabhängigen Berichterstattung aus, wenn sie die ständigen Lobhudeleien über das Bauprojekt lesen, stets flankiert von entsprechenden Kommentaren des Vorhabenträgers Herr Greither. Und so sehen dann auch die typischen Headlines der lokalen Medien aus:

Ein streitbares Völkchen
Die potenziellen Verhinderer dieses Wünsch-Dir-Was Gefälligkeits-Projektes sind medial auch gleich ausgemacht: Das „streitbare Völkchen“ der Anwohner und die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal.
Wahlweise wird diesen eine „notorisch kompromisslose Ablehnungshaltung“ bescheinigt, ein empörtes „Was erlauben Schutzgemeinschaft“ entgegen geschleudert oder schlicht „Egoismus“ & „Emotionalität“ vorgeworfen. Dabei wünscht sich Herr Greither doch nur eine “harmonische Nachbarschaft”.
Ein anderes Mal werden in der Tegernseer Stimme die Anwohner als „Großkopferte“ bezeichnet, was angesichts des unfassbaren Vermögens des Vorhabenträgers glatt wie Satire wirkt, aber natürlich nur plumpe Augenwischerei ist. Aber wie heißt es so schön: Wes Brot ich ess,….
Ab und an liest man auch von „Nachbarschafts-Streitigkeiten“. Das klingt so niedlich und unbedeutend. Haben die Großkopferten keine anderen Sorgen? Gleichzeitig schreibt man von „denen da oben“ „im Nobelviertel“ und betreibt durchschaubare Stimmungsmache. Küchenpsychologie und Nudging für Anfänger.
Der Vorhabenträger, Herr Greither, kann derweil in der Tegernseer Stimme wahrheitswidrig behaupten: „Unser Betrieb war lange vor denen da“. Eine glatte Lüge! Tatsächlich werden zu dem gesamten Projekt so viele Falschbehauptungen verbreitet, dass man mit dem Faktencheck gar nicht mehr hinterher kommt.
Mit dem Wissen über die Beteiligungsverhältnisse der Tegernseer Stimme sollte allerdings jedem klar sein: Die Berichterstattung war und ist
- einseitig, tendenziös und nicht unabhängig
- enthält vielerlei Falschbehauptungen
- versieht berechtigte Kritik und Kläger mit Haltungs- und Emotions-Attributen (kompromisslos, ängstlich, streitbar, klagewütig, großkopfert, egoistisch, emotional, etc.), statt sich der sachlichen Ebene zu widmen und
- stellt das Bauprojekt als durchweg positiv dar.
Schwarzbauten und Salatköpfe
Noch offensichtlicher wird es, wenn man sich anschaut, wie kritisch sich die lokalen Medien dagegen mit anderen Bauprojekten im Tal auseinandersetzen. Ganz besonders akribisch, ja fast schon mit investigativen Vibes wird z.B. über die verschiedensten Schwarzbauten in Bad Wiessee berichtet (s. Saurüssel-Alm, & Chalet).
Nie berichtet wurde allerdings über die Schwarzbauten auf dem Westerhof-Areal, gleichwohl deren Dimensionen die Wiesseer Schwarzbauten ziemlich klein ausschauen lassen. Aber sehen Sie selbst:


Diese als „Gewächshaus/Orangerie“ getarnte Veranstaltungs-Location wurde im April 2010 schwarz errichtet.
Fast 3 Jahre später, 2013, schreibt dazu die Tegernseer Stimme:
„Bereits seit Mitte 2012 nutzt der Westerhof die sanierte “Orangerie” unter anderem als Veranstaltungsraum“.
Falsch! Bereits 2010 wurde die „Orangerie“ errichtet und Veranstaltungen wurden dort auch seit 2010 abgehalten. Sie wurde auch nicht saniert, wie man auf den Fotos sieht. Die Location wurde komplett neu und schwarz errichtet. Ein sich früher einmal auf dem Gelände befindliches, kleines Gewächshäuschen, stand zudem an ganz anderer Stelle.
Es bleibt festzuhalten: In den Jahren, in denen so heftig dort gefeiert wurde, war die Orangerie nie für Veranstaltungen genehmigt. Vom Brandschutz wurde die Halle nie abgenommen. Zulässig war nur der Anbau von Salatköpfen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, wer sich in diesen Jahren so alles in der nicht genehmigten Orangerie zum Feiern eingefunden hat:



Bildquelle Münchner Merkur/Tegernseer Zeitung
Im 1. Bild am Rednerpult sehen sie den damaligen Landrat Kreidl, der zwischenzeitlich rechtskräftig wegen Untreue verurteilt ist. Im 2. Bild nochmal Herr Kreidl neben Dirk Ippen (2. von rechts). Dirk Ippen wiederum ist Inhaber der Dirk Ippen Verlagsgruppe zu welcher auch die Münchner Merkur Gruppe gehört, welche auch die „Tegernseer Zeitung“, die einzige kostenpflichtige Lokalzeitung im Tegernseer Tal herausgibt. Im 3. Bild Herr Greither mit Herrn Ernemann (re), Chef der Merkur- Außenredaktion.
Und so wundert es nicht, dass auch die Tegernseer Zeitung einer kritischen Betrachtung des gigantischen Bauprojektes, sagen wir mal, eher zurückhaltend gegenübersteht.
Ebenfalls im Jahr 2010 hat der Westerhof-Eigentümer auch einfach eine große Freischankfläche an der Ostseite des Areals errichtet. Eine Genehmigung lag allerdings nur für die weit entfernte Westseite vor. Auch hier fanden immer wieder Veranstaltungen statt.

Dass sich dabei um Feiern auf einer „schwarz“ errichteten Terrasse handelte, welche bis heute nicht genehmigt ist, erfuhr der geneigte Leser aber nicht. Ganz im Gegensatz zu den anderen Schwarzbauten im Tal, über die vielfach berichtet wurde und wird. In der „Orangerie“ hingegen, fanden ab 2014 zunächst erst einmal keine Veranstaltungen mehr statt. Das zu diesem Zeitpunkt die Ermittlungen gegen den ehemaligen Landrat Jakob Kreidl aufgenommen wurden, ist dabei sicher nur eine Koinzidenz.
Fortsetzung folgt.